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Erschütternder Tatsachenbericht: „Ich mach‘ dich tot!“

Foto: Willi Schewski - www.fotopresse-nord.de

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Auszug aus der Webseite:

„Ich mach‘ dich tot!“ ist die Geschichte eines kleinen Mädchens, das zum ersten Mal im Alter von sechs Jahren mehrfach missbraucht wird. Der Täter stirbt einige Monate später, was dem Kind aber nur drei Jahre Ruhe beschert. Mit neun Jahren wird es erneut missbraucht, diesmal von einem nahen Verwandten.

Die Missbräuche bleiben nicht ohne Auswirkungen auf das weitere Leben des Kindes, der Jugendlichen und der erwachsenen Frau. Vierzig Jahre lang schweigt sie, dann kommt es zum physischen und psychischen Zusammenbruch, aus dem sie sich nur mühevoll und in kleinen Schritten wieder befreien kann. Jahrelange Therapien sind notwendig, um das Leben wieder lebenswert werden zu lassen.

Das kleine Buch soll Mut machen und aufzeigen, dass es Wege aus jeder noch so verfahrenen und unglücklichen Situation gibt. …“

hier zur Webseite der Autorin

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Stoppt sexuelle Ausbeutung! Aufruf mit UNICEF-Botschafter Roger Moore und Ministerin von der Leyen

UNICEF-Report 2009 zum weltweiten Kampf gegen Kinderpornografie, Kinderprostitution und Kinderhandel

Stoppt sexuelle Ausbeutung!
Aufruf mit UNICEF-Botschafter Roger Moore und Ministerin von der Leyen

Mit seinem neuen „UNICEF-Report 2009 – Stoppt sexuelle Ausbeutung!“ ruft UNICEF Regierungen, Medien, Unternehmen und Öffentlichkeit dazu auf, entschiedener gegen sexuelle Gewalt gegen Kinder vorzugehen. Weltweit werden nach Schätzungen der Vereinten Nationen jährlich rund 150 Millionen Mädchen und 73 Millionen Jungen unter 18 Jahren zum Sex gezwungen. Die Grenzen vom Missbrauch zu kommerzieller Ausbeutung sind fließend.

Hunderttausende Kinder werden jedes Jahr über Grenzen hinweg verkauft – viele von ihnen für sexuelle Zwecke. Trotz der enormen Dimensionen sexueller Gewalt gibt es immer noch zu wenig verlässliche Daten zu diesem globalen Phänomen. Der UNICEF-Report 2009 berichtet über erfolgreiche Strategien, um Ausbeutung einzudämmen, und zeigt Lücken auf, die dringend geschlossen werden müssen. UNICEF will erreichen, dass der Schutz für Kinder umfassend und systematisch verbessert wird.

„Männer auf der ganzen Welt müssen begreifen, dass der Missbrauch von Kindern oder die Nutzung von Kinderpornografie schwere Verbrechen sind. Kinder sind keine Ware“, sagte der internationale UNICEF-Botschafter Sir Roger Moore heute bei der Vorstellung des Berichts in Berlin.

„Der Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung ist ein Schwerpunkt der Politik dieser Bundesregierung. Wir müssen auf allen Ebenen von Staat und Gesellschaft gegen die schreckliche Gewalt angehen, die tagtäglich Kindern und sogar schon Babys angetan wird. Dazu gehört auch der Kampf gegen Kinderpornografie im Internet. Wir müssen zu allererst die Täter finden und zur Verantwortung ziehen. Und wir dürfen nicht länger das Massengeschäft dulden, das mit diesen grauenhaften für jedermann zugänglichen Bildern über das Internet betrieben wird. Deshalb ist es so wichtig, die Seiten mit Kinderpornografie im Internet zu sperren“, sagte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen.

Foto: Willi Schewski | www.fotopresse-nord.de

Foto: Willi Schewski | http://www.fotopresse-nord.de


„Reiche Länder wie Deutschland müssen Vorreiter sein beim weltweiten Kampf gegen Menschenhandel, Kinderprostitution und Kinderpornografie. Die Opfer brauchen Unterstützung. Täter müssen über nationale Grenzen hinweg verfolgt werden. Um Kinder wirksam zu schützen, sind mehr Daten und Informationen über die Verbrechen und die Strategien der Täter notwendig“, sagte UNICEF-Geschäftsführerin Regine Stachelhaus.

Ein weltweites Geschäft
Oft beginnt der Missbrauch dort, wo Kinder am sichersten sein sollten: in den eigenen Familien. Viele Kinder, die in die Prostitution abgleiten, haben ein Martyrium der sexuellen Gewalt hinter sich, weil Angehörige, Freunde und Nachbarn weggeschaut haben. Insbesondere arme Kinder aus den Entwicklungs- und Schwellenländern sind durch den Zusammenbruch sozialer Schutzmechanismen und unzureichende Strafverfolgung von Missbrauch und Ausbeutung bedroht. Gleichzeitig ermöglichen das Internet und Kommunikationstechniken wie Chatrooms die weltweite Verbreitung der Bilder des Missbrauchs und damit auch eine neue Form der Ausbeutung.

Wie Kinder missbraucht werden – drei Länderbeispiele
– Auf den Philippinen werden nach Einschätzung von UNICEF zwischen 60.000 und 100.000 Kinder als Prostituierte ausgebeutet. Jedes Jahr kommen Tausende Mädchen in die Hauptstadt Manila, weil sie Arbeit suchen. Statt der versprochenen Stelle als Hausmädchen verkaufen Schlepper sie an Bordellbesitzer. Seit kurzem ist zudem das Anbieten von Kinderpornografie im Internet zu einem Geschäft geworden. Kinder werden in Internetcafes angesprochen und mit Geld „als Model“ gelockt.
– Eine UNICEF-Untersuchung in Bangladesch ergab, dass das Durchschnittalter, in dem Minderjährige zu Opfern kommerzieller sexueller Ausbeutung werden, bei 13 Jahren lag.

– In den Touristenzentren an der Küste Kenias wurden nach einer Recherche von UNICEF und der kenianischen Regierung im Jahr 2006 etwa 15.000 Jugendliche als Prostituierte ausgebeutet. Etwa 10 Prozent der Mädchen waren jünger als 12 Jahre, als sie sich das erste Mal prostituierten. Zwei Drittel der Kunden waren wohlhabende Touristen aus den Industrieländern – darunter auch viele Deutsche.

Täter konsequenter verfolgen Seit den 90er Jahren wurden in vielen Ländern schärfere Gesetze verabschiedet, zum Beispiel das Verbot des Besitzes von Kinderpornografie. Doch bei der Strafverfolgung gibt es Defizite:

– Bis heute ist die länderübergreifende Zusammenarbeit der Polizeibehörden unzureichend. So arbeiten gegenwärtig lediglich 36 Staaten, darunter auch Deutschland, mit der Interpol-Datei zusammen, die weltweit kinderpornografische Bilder zum Zweck der Strafverfolgung auswertet. Im April 2008 enthielt diese Datenbank 520.000 Bilder. Die Zahl der missbrauchten Opfer, deren Bilder aktuell im Netz verbreitet werden, schätzt Interpol auf 10.000 bis 20.000 Kinder.
– In den internationalen Touristenzentren nutzen wohlhabende Reisende aus den Industrieländern ihre Macht oft aus, um Kinder und Jugendliche sexuell auszubeuten. Begünstigt wird dies durch eine begleitende „Industrie“ von Helfern wie Taxifahrern, Hotelpersonal, Zuhältern und korrupten Polizisten. Auch wo es rechtliche Grundlagen gibt, werden Täter nur selten zur Verantwortung gezogen, da Zeugenaussagen und Beweise fehlen oder nicht anerkannt werden.

Strategisch gegen sexuelle Gewalt vorgehen
Nach Einschätzung von UNICEF kann nur eine umfassende Strategie Kinder wirksam vor Ausbeutung schützen. Zu den systematischen Programmen, die UNICEF seit 2008 durchführt, gehört die Verbesserung rechtlicher Verfahren zum Schutz von Kindern, die Opfer oder Zeugen sexueller Gewalt wurden, ebenso wie die umfassende Fortbildung für alle, die mit Kindern arbeiten. So hat UNICEF in mehr als 40 Ländern mit Behörden zusammengearbeitet, damit mehr Sozialarbeiter eingestellt und fortgebildet werden. Weitere Bausteine sind Schutz und Betreuung für die Opfer, die Stärkung der Strafverfolgung, die Veränderung von Einstellungen gegenüber Kindesmissbrauch und eine bessere Medienkompetenz von Kindern, Eltern und Erziehern. Unternehmen insbesondere aus der Tourismusindustrie, Kreditkartenunternehmen und Internetprovider müssen soziale Verantwortung übernehmen.

UNICEF-Forderungen an die Bundesregierung UNICEF fordert die Bundesregierung auf, ihren Aktionsplan zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt und Ausbeutung weiterzuentwickeln:

– Die technische Sperrung von kinderpornografischen Internetseiten ist dabei ein Baustein. Sie muss in einem rechtsstaatlichen Verfahren kontrolliert werden, um das Recht auf Informationsfreiheit zu wahren. Ziel muss es sein, die entsprechenden Seiten abzuschalten.

– Die Strafverfolgungsbehörden müssen besser ausgestattet werden, um Täter konsequent zu verfolgen. Opfer von Menschenhandel müssen vor Abschiebung geschützt werden und Zugang zu Hilfsangeboten erhalten.

– Kinderschutz muss ressortübergreifend koordiniert werden. Prävention, Beratung, Opferschutz und Strafverfolgung müssen sowohl auf internationaler Ebene wie auch von der Bundes- bis zur lokalen Ebene ineinander greifen.

Quelle: UNICEF-Pressestelle

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